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Tischchen neben seiner Pritsche einen Brief vor. Voller
Schmerz teilte Etsuko ihrem Bruder mit, daß ihre verehrte und
gnädige Mutter, Nuwami Tomiko, in das Reich des Glücks
eingegangen sei; sie war im Krankenhaus von Ono-. miki an
einer Leberoperation gestorben.
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Am neunten Juli kam der Rest des Vierten Jagdgeschwaders
mit Hauptmann Sotatsu Ogata in Hiro an. Obwohl man der
Einheit vor kurzem die Überreste des Siebenten Jagdge-
schwaders angegliedert hatte, bestand das Geschwader nur
noch aus sechs Mann.
Hauptmann Sotatsu erschrak, als er Taroo erblickte.  Sind Sie
krank, Feldwebel? Sie sehen schlecht aus. Eingefallene Wan-
gen, Ränder unter den Augen, die Hände zittern Ihnen. Was ist
los?"
 Ich war leicht verwundet, jetzt ist alles in bester Ordnung,
gnädiger Herr Hauptmann", entgegnete Taroo kurz. Sotatsu
schüttelte den Kopf. Er sah nicht besser aus als sein
Untergebener, aber er pflegte nicht mehr in den Spiegel zu
blicken.  Achten Sie auf sich, Nuwami, schonen Sie sich."
Taroo lächelte ironisch.  Wozu, gnädiger Herr Hauptmann?"
Sotatsu Ogata erwiderte nichts. Er strich sich verlegen über
den grauen Haarkranz und mahlte mit den Kiefern, als kaue er.
 Darf ich wegtreten, gnädiger Herr Hauptmann?"  Ja.
Das heißt... Einen Augenblick, Nuwami. Es gibt da noch
etwas, hm ... In Oita hat ein Mädchen nach Ihnen gefragt. Sie
heißt Taira Toyoko. Sie ist bis zu mir vorgedrungen, weil ihr
niemand eine Auskunft erteilte."  Und Sie?"
 Ich sagte, Sie seien in Hiro."  Ja, natürlich..." Taroo starrte zu
Boden.  Sie ist ein schönes Mädchen, Nuwami, ein sehr
schönes Mädchen. Ist sie Ihre Verlobte?"  Kann ich denn eine
Verlobte haben?" fragte Taroo.
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 Ich verstehe, Nuwami. Ja ..." Sotatsu winkte ab.  Sie kön-nen
wegtreten, Nuwami." Ein Tag wie der andere ... Flüge, Sake in
der Kantine, ein"! Blick auf die Tafel vor der Stabsbaracke ...
Nun waren auch die Unteroffiziere Awaji Toshitsuna und
Osugi Randsen ge-gangen. Arme Kerle! Taroo verlor jegliches
Interesse an allgemeinen Problemen. Ihn interessierte weder
das Schicksal des Vaterlandes noch dessen Zukunft, noch der
Verlauf des Krieges. Nicht einmal die
Familienangelegenheiten interessierten ihn, den Tod der
Mutter verwand er schnell. Auch an Toyoko versuchte er nicht
mehr zu denken. Er hatte mit dem Leben abgeschlossen. Für
ihn gab es nur noch Einsätze und Sake. Sein Dasein war wie
das Leben in einem riesigen Trichter. Die Grundfläche bestand
aus einem kleinen Dreieck, das durch die Unterkunftsbaracke,
den Hangar und die Kantine begrenzt war. Nach oben hin
verbreiterte sich der Trichter und dehnte sich ins Unendliche.
Dort tobte sich Taroo in halsbrecherischen Manövern aus und
kehrte nach jedem Einsatz auf die dreieckige Grundfläche des
Trichters zurück.
Am elften Juli startete Taroo zu einem Patrouillenflug. In
achttausend Meter Höhe erwischte er in der Nähe der Städte
Moji und Shimonoseki, dort, wo Kyushu fast an Honshu stößt,
eine  fliegende Festung". Der Bomber flog ganz am Ende
eines Verbandes von fünfzig Flugzeugen. Schon nach dem
ersten Angriff begann ein Motor der schweren Maschine zu
qualmen. Der Pilot wendete sofort, verringerte die Höhe und
jagte mit zunehmender Geschwindigkeit über das Seto-naikai
zurück. Wahrscheinlich wollte er auf diese Weise den
ihn verfolgenden Japaner abschütteln. Als er sich mitten über
dem Seto-naikai befand, drehte er nach rechts in Richtung
zum Ozean ab. Hier holte ihn Taroo ein und griff erneut an.
Eine volle Garbe traf den nächsten Motor der feindlichen
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Maschine. Die  fliegende Festung" antwortete mit konzen-
triertem Feuer ihrer schweren Maschinengewehre. Die Ge-
schosse trafen den Motor des Jagdflugzeugs. Eine Sekunde
später stand die Luftschraube der Shioki still. Der Motor
arbeitete nicht mehr. Taroo stieß einen Fluch aus. Er war nur
zweitausend Meter hoch über dem Meer. Der feindliche Bom-
ber entschwand seinen Blicken. Jetzt galt es, an die eigene
Rettung zu denken.
Fast geräuschlos ging die Shioki im Gleitflug nieder. Taroo
hatte zunächst die Richtung nach Norden eingeschlagen, um
an der Küste von Honshu zu landen. Doch bald sah er ein, daß
er das Festland nicht erreichen würde. Unruhig schaute er sich
um. Er suchte Schiffe oder Kutter auf dem Wasser. Da waren
welche l Eine ganze Flottille. Die Kutter kreuzten zwischen
den Inselchen vor der Yanai-Landzunge.
Ohne zu zögern, steuerte er darauf zu. Seine Höhe verringerte
sich ständig. Noch bevor er das nächste Boot erreicht hatte,
waren ihm die Wogen bedrohlich nahe gekommen. Es half
nichts. Taroo mußte sich zu einem Sprung mit dem Fallschirm
entschließen. Das Wassern des Flugzeugs war unter diesen
Bedingungen zu gefährlich. Die Shioki konnte zusammen mit
dem Piloten im Nu in den Fluten versinken.
In sechshundert Meter Höhe schob er das Kabinendach zurück
und löste die Gurte. Dann führte er eine halbe Rolle aus und
ließ sich rücklings aus der Kabine fallen. Fast im gleichen
Augenblick zog er die Reißleine an der linken Seite der
Haltegurte. Über seinem Kopf öffnete sich zunächst der win-
zige Fallschirm, der den eigentlichen Fallschirm aus seiner
Hülle zieht - dann erst die große weiße Kuppel. [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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