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sein Messer zog als das Schwert. Es ging auch das Gerücht, es bereite ihm ein
sadistisches Vergnügen, seinen Feind in Stücke zu schneiden.
»Ich gestehe, Mutter Konfessor, daß ich in der Vergangenheit mit der Offenlegung
unserer Haltung zurückhaltend war, weil ich dadurch unser Volk vor der Habgier
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Goodkind, Terry - Das Schwert der Wahrheit 07 - Die Nächte des roten Mondes_1.0.txt
anderer Völker beschützen wollte, doch diesmal liegen die Dinge anders. Seht
Ihr, nach unserer Einschätzung der Situation -«
»Das interessiert mich nicht. Ich will nur wissen, ob Ihr auf unserer Stelle
steht oder auf der unserer Feinde. Wenn Ihr auf der unserer Feinde steht,
Tristan, dann gebe ich Euch mein Wort, daß wir morgen früh Truppen in den
königlichen Palast in Sandilar einreiten lassen werden, und die Soldaten werden
entweder mit der bedingungslosen Kapitulation zurückkehren oder mit den Köpfen
der königlichen Familie.
General Baldwin steht mit einer keltonischen Streitmacht von beträchtlicher
Größe hier in Aydindril. Ihn werde ich schicken - Keltonier lassen ihre Königin
niemals im Stich. Ich bin jetzt Königin von Kelton. Wollt Ihr Streit mit General
Baldwin?«
»Selbstverständlich nicht, Mutter Konfessor. Wir wollen keinen Streit, aber wenn
Ihr mich nur zu Ende anhören würdet -«
Kahlan schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und brachte ihn damit zum
Schweigen. »Als die Imperiale Ordnung Aydindril besetzt hielt, bevor Richard es
befreite, saß Jara als Verbündeter der Imperialen Ordnung mit im Rat.«
»Wie damals auch D'Hara«, erinnerte er sie freundlich.
Kahlan funkelte ihn wütend an. »Ich wurde vor den Rat gestellt und eben jener
Verbrechen für schuldig erklärt, die die Imperiale Ordnung begangen hatte.
Zauberer Ranson beantragte die Todesstrafe. Das Ratsmitglied aus Jara saß an
diesem Tisch und wollte mich enthaupten lassen.«
»Mutter Konfessor ...«
Kahlan zeigte mit einem Finger nach rechts. »Genau dort hat er gesessen und
meine Hinrichtung gefordert.«
Sie blickte Tristan wieder in die braunen Augen. »Wenn Ihr genau hinseht, dann
werdet Ihr vermutlich immer noch den Fleck an der Vorderseite des Tisches dort
drüben erkennen können. Richard hat diese verräterischen Ratsmitglieder im Zuge
der Befreiung Aydindrils hingerichtet. Diesen Fleck hat das Ratsmitglied aus
Jara hinterlassen. Wie ich hörte, hat Richard den Mann fast in zwei Hälften
geteilt, so wütend war er über den Verrat an mir und an dem Volk der Midlands.«
Tristan stand höflich da und ließ sich seine Gefühle nicht anmerken. »Daß dieses
Ratsmitglied für Jara sprach, war keine Entscheidung der königlichen Familie,
Mutter Konfessor. Der Mann war eine Marionette der Imperialen Ordnung.«
»Dann schließt Euch uns an.«
»Das wollen wir, und das war auch unsere Absicht. Um es ganz offen
auszusprechen, man hat mich mit der Befugnis hergeschickt, eben dies zu
erreichen.«
»Was immer Ihr verlangt, Tristan, Ihr werdet es nicht bekommen. Wir machen allen
das gleiche Angebot. Sonderregelungen gibt es für niemand.«
»Würde man es als Sonderregelung auslegen, Mutter Konfessor, wenn Ihr mich zu
Ende anhörtet?«
Kahlan seufzte. »Faßt Euch kurz, und Vergeßt nicht, Tristan, Euer Lächeln hat
keine Wirkung auf mich.«
Er lächelte trotzdem. »Als Mitglied der königlichen Familie habe ich die
Machtbefugnis und den Auftrag, Jara zu übergeben und Euch anzuschließen. Vor die
Wahl gestellt, ist dies unser Wunsch.«
»Dann tut es.«
»Der rote Mond steht diesem Vorhaben im Weg.«
Kahlan richtete sich auf. »Was hat das damit zu tun?«
»Javas Kedar, unser Sterndeuter, hat großen Einfluß auf die königliche Familie,
Mutter Konfessor. Er hat die Sterne zu unserer Kapitulation befragt und die
Ansicht geäußert, daß die Sterne diesem Vorhaben wohlgesinnt sind.
Vor meiner Abreise erklärte mir Javas Kedar, die Sterne würden ein Zeichen
geben, sollten sich die Umstände ändern. Ich solle auf dieses Zeichen achten.
Der rote Mond hat mich bei unserem Vorhaben zögern lassen.«
»Der Mond ist kein Stern.«
»Der Mond steht am Himmel, Mutter Konfessor. Javas Kedar berät auch anhand der
Mondsymbole.«
Kahlan zwickte sich mit Daumen und Zeigefinger in den Nasenrücken und seufzte.
»Wollt Ihr zulassen, Tristan, daß aufgrund dieses Aberglaubens Unheil über Euer
Volk kommt?«
»Nein, Mutter Konfessor. Aber ich bin bei meiner Ehre dazu verpflichtet, den
Glauben meines Volkes zu beherzigen. Lord Rahl hat gesagt, eine Kapitulation
bedeute nicht, daß wir unsere Sitten und Gebräuche aufgeben müssen.«
»Tristan, Ihr habt die entnervende Angewohnheit, die Wahrheit zurechtzustutzen,
bis sie Euch paßt. Richard sagte, ein Land müsse seine Gebräuche nicht aufgeben,
solange diese niemandem schaden und sie keine für alle gültigen Gesetze brechen.
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